Vom 13. bis 15. Juni fand in Bad Neuenahr der Rheinland-Pfalz-Tag 2008 statt. Im Programm des Sportbundes Rheinland war
Taekwondo umfangreich vertreten und stellte eine logistische Herausforderung für die Taekwondo-Schule Bad Neuenahr e.V. dar: es war ein Info-Stand zu besetzen, mehrere Vorführungen auf diversen
Bühnen zu zeigen, Mitmachaktionen am eigenen Stand anzubieten, Aktivitäten am Stand durchzuführen und mit einer Gruppe am Umzug teilzunehmen.
Der Platz war direkt neben der Sportbund-Bühne und neben dem Info-Stand wurde ein 9 m großes "Vereins-Zelt"
aufgebaut, in dem die 2,5 Tage tagsüber logiert wurde.
Wir hatten fünf Vorführungen (Sportbund- und RPR1-Bühne) und wenn auch zu Beginn der Vorführungen zweimal recht wenig Publikum da war, haben sich im Laufe der Vorführungen zahlreiche Zuschauer
angesammelt.
Es wurde die gesamte Bandbreite des Taekwondos präsentiert: Formen, Pratzen- und Wettkampfübungen, Ilbo-taereon,
Bruchtests, themenorientiert Selbstverteidigung und Wettkampf. Zum Ende der Vorführung wurden dann immer zahlreiche Wasserbälle ins Publikum gekickt - geschlagen.
Am sonntäglichen Umzug haben 13 Sportler im Dobog teilgenommen. Auch dort wurden Bruchtestbretter und Pratzen mitgenommen, um die häufig auftretenden Stillstände des Umzuges für Einlagen durch
Bruchtests, eine Form oder Pratzenübungen nutzen zu können. Natürlich wurde auch umfangreiches Informationsmaterial verteilt.
Als Mitmachaktion hatten wir uns einen Standsandsack mit aufgebundenen adidas e-Westen einfallen lassen. Dies entwickelte sich teilweise als richtiges Publikums-Magnet. Die Westen wurden nach
Vermittlung durch den TURP- Vorsitzenden Horst Sperling vom TC Ingelheim ausgeliehen und es hat alles super funktioniert. Kein technischer Defekt - und dies trotz teilweise 9-stündigen
Dauerbetrieb.
Eine Weste wurde im unteren Bereich (für Kinder und low - kickende Kickboxer bzw. "enge-Hosen-tragende
Hobbysportler") und eine im normalen Bereich an einem drehbaren Standboxsack befestigt. Es konnten zwei Leute gleichzeitig treten / schlagen, wobei die Aufsichtsperson in solchen Situationen
besonders gefragt war. Es gab auch Preise (neben der Ehre oder Selbstbestätigung) zu gewinnen: Mini-Radios, Maßbänder, Portemonais. Dann hatten wir (auch fürs Glücksrad, das am Info-Stand aufgebaut
war) noch Wasserbälle, Stofftaschen und Gummibärchen, Gummibärchen, Gummibärchen, Gummibärchen,.......
Am Sandsack gab es neben dem Kampf der Geschlechter (merkwürdigerweise waren es meist die Frauen, die beherzt drauf los schlugen, um dann ihre Männer aufzufordern zu zeigen, was sie denn drauf
haben), Kind gegen Papi / Mami oder einfach dem ausprobieren, wie fest die denn eben auf der Bühne oder im adidas-Video die Kämpfer treffen müssen. Manche haben dagegen gehauen um sich dann zeigen zu
lassen, wie es besser geht, um dann selbst zu sehen, das ihr Schlag (oder Tritt) so viel härter ist. Und dann gab es noch die Mitglieder anderer Kampfsportarten, wie Kung-Fu, Kickboxen, Karate,
Karate-Do und Hapkido, die interessiert die funktionsweise der Westen testeten und ihre diversen Techniken auf die Schlaghärte hin testen wollten. War auch für uns eine interessante Erfahrung, die
teilweise erstaunlichen Werte zu sehen. Auch das Phantasialand-Maskottchen wurde an der Weste im Vergleich mit einem Taekwondoka aktiv.
Vor dem Infostand haben die Sportler, die mal nicht irgendwo eingebunden waren, z.B. durch Pratzenübungen oder
Formenlauf auf uns aufmerksam gemacht.
Neben der Koordination der Aktivitäten war natürlich auch die Versorgung der Teilnehmer und die Beaufsichtigung der Jugendlichen ein Thema. Auch dies funktionierte unter Leitung von Manfred Müller
bestens.
Die gesamte Veranstaltung hat dem Verein gut getan und vor allem hat sie das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert - war aber natürlich auch eine anstrengende Sache, die sich aber gelohnt hat und die man jederzeit wiederholen würde.
Erfolgreich verlief für 2 Sportler der Taekwondo-Schule Bad Neuenahr e.V. das vergangene Turnier-Wochenende.
Da Sara-Maria Becker und Michael Jöbges im Vollkontakt-Wettkampf in verschiedenen Leistungsklassen (Klasse1 bis Schwarzgurt - Klasse 2 bis grün-blau-Gurt) starten, bedeutete dies, dass sie mit
unterschiedlichen Betreuern zu unterschiedlichen Turnieren fahren mußten.
Michael Jöbges startete beim Nachwuchturnier, dem BeDü-Pokal in Velbert, in der für ihn ungewohntenGewichtsklasse bis 72 kg.
Normalerweise kämpft Michael Jöbges in der Klasse -67 kg, wobei der dort auch zu den leichteren Kämpfern zählt. So kam es dann zu der Situation, dass Jöbges auf einen Gegner traf, der nicht nur 7kg
schwerer ist, sondern auch noch fast einen Kopf größer ist, als er selbst.
Gemeinsam mit seinem Coach, Hans-Georg Unkelbach, stellten sie sich auf diese Situation, die zuvor im Training verstärkt geübt wurde ein und entwickelten eine entsprechende Taktik. Trotz des
großenReichweitenvorteiles gelang es dem Gegner aus Dülken nicht, einen Vorteil daraus zu ziehen. Der NeuenahrerKämpfer schaffte es immer wieder, seinen Gegner aus dessen optimaler Angriffsdistanz
heruaszulocken, umdann selbst den Gegner in der eigenen Angriffsdistanz auskontern zu können. Beide Wettkämfper schenktensich nichts und es entstand ein packender Zweikampf, der erst am Ende der
dritten Runde durch den Treffer vonMichael Jöbges zum 8:7 Endstand entschieden wurde. Unterstützt wurde Michael Jöbges zusätzlichdurch Rebecca Schäfer und Annika Bell, die Jöbges trotz der
weitaus größeren Fan-Schaar ausDülken lautstark unterstützten und anschließend mit dem Sportler und dem Coach den ersten Platzfeierten.
Sara-Maria Becker startete bei dem als Ranglistenturnier für Rheinland-Pfalz eingestuften InternationalenHessenpokal in Wiesbaden.
Da ihr Trainer und Coach durch einen Krankenhausaufenthalt ausgefallen war, machte sie sich ohne Coach aufdie Reise und mußte so die organisatorischen Angelegenheiten selbst vornehmen, was sie in der
Vorbereitungauf den Kampf belastete. Im Finale traf Sara-Maria Becker auf die auf Position 3 der deutschen Ranglistegeführte Fatma Gürbüz, die auch noch über einen Reichweitenvorteil verfügt. Der
erst wenigeMinuten vor dem Kampf gefundene Coach konnte Becker nicht mehr optimal auf den Kampf einstellen, und so gerietSara-Maria Becker gleich zum Ende der ersten Runde in einen 1:3 Rückstand.
Sara-Maria Becker ändertedann in der zweiten Runde selbst ihre Taktik und konnte so die zweite Runde zu Ihren Gunsten gestalten, undden Ausgleich erzielen. In der dritten Runde stellte der
Schlüchterener Trainer dann die Taktik seinerKämpferin um und Sara-Maria Becker konnte auf die Umstellung nicht mehr rasch genug reagieren, da ihr dieInformationen vom Coach-Stuhl aus fehlten. So
verlor sie den Kampf nach nach einer hervorragendenkämpferischen Leistung trotzdem nach Punkten und erreichte somit den zweiten Platz.
Am Pfingstwochenende nahm Sara-Maria Becker von der Taekwondo-Schule Bad Neuenahr e.V. in Nancy als Mitglied des Landeskaders Rheinland-Pfalz an der Lorraine Open (Lothringen Open) teil.
Dieses Turnier zählt zu den anspruchsvollsten in Frankreich und wird vom Französischen Taekwondoverband dazu genutzt, dass sich die Französischen A- und B-National-mannschaften gegeneinander messen
können, um Startplätze für das A-Team in den olympischen Klassen zu erkämpfen. Die Sportler waren zunächst von der Kulisse des 5000 Zuschauer fassenden Basketballstadions und die gesamte Organisation
beeindruckt und motiviert, hier Taekwondo auf hoher Ebene zu erleben.
Neben den französischen A- und B-Nationalmannschaften nahmen noch die Nationalteams von Polen, Portugal und Senegal teil. Der Rheinland-Pfälzische Landeskader war mit 8 Wettkampfer / innen als
relativ kleine Mannschaft vertreten
In der sehr stark besetzten olympischen Gewichtsklasse -57 kg traf Sara-Maria Becker im Achtelfinale auf eine Gegnerin aus Nancy, die aber den Kampf gleich zu Beginn aufgab.
Im Viertelfinale war dann eine französische B-Nationalkaderathletin aus Belfartein die Gegnerin. Die Neuenahrer Sportlerin riss gleich die Initiative an sich und drängte der Französin ihren Kampfstil
auf. Sara-Maria Becker ging mit einer 1:0 Führung in die Pause. Nach der Pause änderte sie dann ihre Taktik und konnte ihre Führung ausbauen, um dann mit einer 3:0 Führung in die letzte Pause zu
gehen.
In der dritten Runde drehte Becker dann richtig auf und traf dann beim Stand von 4:0 – sicherlich auch verärgert über die sparsame Punktevergabe – ihre Gegnerin für die Punktrichter merkbar mit einem
Spanntritt so hart auf der Weste, dass die Französin zu Boden ging und ausgezählt werden musste. Zu allem Überfluss hatte die Französin ungeschickterweise noch ihre Hand zwischen den Tritt gehalten,
und sich dabei zwei Finger gebrochen.
Im Halbfinale traf die Schülerin des Peter-Joerres-Gymnasiums dann auf die für die A-Nationalmannschaft startende von Paris St. Germain stammende Sportlerin Celine Bonetti, die bereits einige
internationale Erfolge auf ihrem Konto verbuchen konnte und die bereits an der Europameisterschaft und an den Olympiaqualifikationsturnieren teilgenommen hat. Unbeeindruckt durch diese Erfolge ging
Sara-Maria Becker offensiv in den Kampf, wobei ihre Treffer jedoch im Gegensatz zu denen der Gegnerin keine Wertung fanden. So erreichte die Französin bereits in der ersten Runde eine 3-Punkte
Führung, die sie dann bis zum Ende des Kampfes nicht mehr abgab. Obwohl die Neuenahrer Sportlerin deutliche Treffer erzielte, blieben die meist ohne Wertung. Trotzdem steckte sie nicht auf und
kämpfte bis zum Ende entschlossen – und sicher auch mit Wut auf die Kampfrichter verbissen – bis zum Ende der dritten Runde weiter, um dann das Halbfinale nach Punkten zu verlieren. Somit erreichte
Sara-Maria Becker den dritten Platz.
Die Französin verlor dann - sicher noch durch das harte Halbfinale geschwächt - das Finale gegen eine Nationalkaderathletin aus Senegal nach Punkten.
Das Team der TURP (Taekwondo Union Rheinland-Pfalz) belegte überraschenderweise in der Länderwertung trotz nur 8 Startern mit zwei Silber und vier Bronzemedaillen einen hervorragenden sechsten Platz.
Das Trainerteam Landestrainer Giuseppe Gagliano, Michael Becker und Dieter Dexheimer waren mit der Leistung hoch zufrieden und konnten gut gelaunt die Heimreise antreten.